Fipronil-Geschehen beeinflusst Eiermarkt längerfristig –
Am Markt fehlen vor allem niederländische Eier
Berlin | 16.11.2017
„Wer
in der Adventszeit mit deutschen Eiern backen will, sollte sich frühzeitig um
Eier aus heimischer Erzeugung bemühen“, mahnt Henner Schönecke, Vorsitzender
des Bundesverbands Deutsches Ei e. V. (BDE), mit Blick auf die Vorweihnachtszeit
und die nun einsetzende Backsaison an. Flächendeckende Versorgungsengpässe
seien zwar ausdrücklich nicht zu erwarten, aber: „Noch immer beeinflussen die
Folgen des Fipronil-Geschehens aus dem Spätsommer die Angebotssituation von
Eiern auf dem deutschen Markt.“ Mit der traditionell ab Mitte November deutlich
anziehenden Nachfrage der Deutschen nach Schaleneiern könnten die Auswirkungen
der Fipronil-Ereignisse vereinzelt auch direkt beim Verbraucher spürbar werden.
Und wer auf die deutsche Herkunft der Eier besonderen Wert legt, wird diese
aufgrund des knappen Angebotes unter Umständen nicht immer in ausreichender
Menge im Handel finden.
Deutsche Erzeugung deckt nur knapp 70 Prozent
der heimischen Eier-Nachfrage ab
Zwar
waren von den Fipronil-Ereignissen nur vier deutsche Legehennenbetriebe betroffen,
die zudem völlig unverschuldet in diese Situation geraten sind. Es fehlen nun
aber vor allem Eier aus den Ländern Belgien und Niederlande. Das hat Folgen, denn
die deutsche Erzeugung kann derzeit nur rund 67 Prozent der heimischen
Nachfrage selbst decken – ein Drittel muss also aus den Nachbarländern
importiert werden. Viele der betroffenen ausländischen Legehennen-Betriebe sind
aber weiterhin gesperrt und können nicht liefern. Die deutsche Erzeugung kann
das kurzfristig in der Menge nicht ausgleichen. „Gleichwohl sind wir fest davon überzeugt, dass alle Beteiligten allergrößte
Anstrengungen unternehmen, im Sinne der Kundenzufriedenheit eine ausgewogene Versorgung
mit Eiern aus deutscher Herkunft sicherzustellen“, so Schönecke. Er fügt hinzu:
„Als Konsequenz müssen wir die heimische Erzeugung ausbauen! Nur wenn wir
mit neuen und tierwohlfördernden Ställen in Deutschland selbst die Nachfrage
decken können, bleibt das Angebot von sicheren Eiern unbeeinflusst von
ausländischen Krisen.“
„Auch wenn die betroffenen niederländischen und belgischen Betriebe bemüht sind, ihre Bestände schnellstmöglich wieder aufzubauen, wird sich die Normalisierung der Situation wohl noch bis weit in das neue Jahr 2018 hinziehen. Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit müssen aber Priorität haben!“, ergänzt ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke. BDE und ZDG rufen deshalb alle am Eiermarkt Beteiligten – Lieferanten und Lebensmitteleinzelhandel ebenso wie Verbraucher – auf, besonnen und verständnisvoll miteinander umzugehen. Advent und Weihnachten bieten dafür den besten Rahmen.
Über den ZDG
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. vertritt als berufsständische Dach- und Spitzenorganisation die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes- und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland. Die rund 8.000 Mitglieder sind in Bundes- und Landesverbänden organisiert. Die deutschen Legehennenhalter sind im Bundesverband Deutsches Ei e. V. organisiert.
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