Empfehlung des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung an die Bundesregierung
Geflügelwirtschaft würdigt „Gesellschaftsvertrag“: „Können aus dem Stand in Kennzeichnung einsteigen – ITW-Kriterien müssen in Stufe 1 integriert werden“
Berlin | 07.02.2020
Die deutsche Geflügelwirtschaft begrüßt die
Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung an die Bundesregierung als
wichtigen Baustein für eine zukunftsfähige, von einem breiten
gesellschaftlichen Konsens getragene Landwirtschaft in Deutschland. „Gemeinsam
haben Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Tier- und Verbraucherschutz in
den vergangenen Monaten einen echten Gesellschaftsvertrag erarbeitet“, würdigt
Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen
Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG), die Leistung des Kompetenznetzwerks
Nutztierhaltung und insbesondere die umsichtige, konsensorientierte Leitung durch
Bundeslandwirtschaftsminister a. D. Jochen Borchert. Die deutsche Geflügelwirtschaft unterbreitet
ein starkes Angebot an die Politik mit einer echten Breitenwirkung für mehr
Tierwohl, erhebt für die Umsetzung der Empfehlungen jedoch klare Forderungen an
die Politik:
- Die
Kriterien der Initiative Tierwohl (ITW)
müssen in die Stufe 1 des Staatlichen
Tierwohlkennzeichens integriert werden
- Unerlässlich
ist eine umfassende unabhängige
Folgenabschätzung, welche die vor- und nachgelagerten Bereiche ausdrücklich
mit einbezieht
- Es
braucht eine vertraglich gesicherte,
von einer breiten politischen Mehrheit getragene staatliche Tierwohlprämie mit mindestens 20 Jahren Laufzeit
- Der
Zeitplan für die Umsetzung der in
die Zukunft gerichteten strategischen Zielbilder muss realistisch sein und darf nicht
zu kurzfristig sein!
- Es
braucht eine verpflichtende Haltungs-
und Herkunftskennzeichnung
- Die
Empfehlungen des Kompetenznetzwerks müssen in eine EU-weit einheitliche Lösung münden, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Nutztierhaltung zu erhalten.
„Wir sind sehr gut
vorbereitet und quasi
aus dem Stand in der
Lage, mit rund 80
Prozent der Fleischerzeugung und 90 Prozent der Eiererzeugung in die
Kennzeichnung einzusteigen“, verweist Ripke auf die durch die Initative Tierwohl (ITW) und den
Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) für
Geflügelfleisch und Eier bereits sichergestellte Nämlichkeit, also die
kontrollierte und dokumentierte Rückverfolgbarkeit der Erzeugnisse in die
Herkunftsbetriebe. Die Haltungskriterien liegen bei ITW und KAT
definiert vor und können in der Arbeitsgruppe Geflügel des Kompetenznetzwerks
zügig übernommen und an die spezifischen Erfordernisse des dreistufigen
Labelsystems angepasst werden.
Geflügelwirtschaft
bietet echte Breitenwirkung für mehr Tierwohl
„Es geht immerhin pro Jahr um mehr als eine Million Tonnen Geflügelfleisch und über eine Million Tonnen Eier“, macht ZDG-Präsident Ripke die Breitenwirkung für mehr Tierwohl deutlich. „Damit hätte das ,Klöckner-Label‘ sofort Inhalt und Substanz – und die Verbraucher hätten zugleich ein breites Angebot.“ Ripkes klarer Appell geht in Richtung Politik: „Jetzt liegt es an der Politik, die Empfehlungen der Borchert-Kommission umgehend aufzugreifen. Wir als deutsche Geflügelwirtschaft sind dabei ein verlässlicher Partner und gehen den Weg zu einem erfolgreichen Ergebnis mit, wenn die genannten Forderungen umgesetzt werden.“
Über den ZDG
Der Zentralverband der Deutschen
Geflügelwirtschaft e. V. vertritt als berufsständische Dach- und
Spitzenorganisation die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes-
und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen
Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland. Die rund 8.000 Mitglieder
sind in Bundes- und Landesverbänden organisiert.
Pressekontakt:
ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V.
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