Kükentöten: Geflügelwirtschaft peilt im Schulterschluss mit Politik und Handel Ausstieg bis Ende 2021 an
Berlin | 13.01.2020
Die deutsche Geflügelwirtschaft will einen ehrlichen, konkreten
und an sachlichen Lösungen orientierten Weg für den möglichst schnellen Ausstieg
aus dem Töten der Hahnenküken. Ein Ausstieg bis 2021/22 könnte
unter größter Kraftanstrengung machbar sein, wenn sich alle Partner entlang der
Erzeugungskette und die Politik zu einem gemeinsamen Weg bekennen. Für dieses
gesellschaftlich gewollte Ziel müssen alle Lösungsbeiträge genutzt und
anerkannt werden – die Alternativen der Geschlechtserkennung im Ei, die
Aufzucht männlicher Tiere und die Nutzung von Zweinutzungsrassen. Hierzu strebt
die deutsche Geflügelwirtschaft mit ihren
Partnern aus dem Lebensmitteleinzelhandel und den an der Forschung und
Entwicklung beteiligten Unternehmen eine gemeinsame Branchenplattform an, um
kükentötenfreie Lieferketten anbieten zu können.
„Nationales Gesetz würde lediglich den Anschein einer Lösung erwecken“
Am Rande der deutsch-französischen Konferenz zum Ausstieg aus
dem Kükentöten heute im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
bekräftigte Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen
Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG), die Position der deutschen Geflügelwirtschaft:
„Das Töten der männlichen Eintagsküken ist ethisch nicht zu rechtfertigen. Wir
wollen einen echten Ausstieg so schnell wie möglich. Ein nationales Gesetz mit
dem Verbot des Kükentötens in Deutschland würde aber lediglich den Anschein
einer Lösung erwecken. Solange es keine wirklichen, praxistauglichen
Alternativen gibt, müssten bei einem Verbot Junghennen aus dem Ausland
importiert werden – und es würden genauso viele Küken getötet wie bisher.“ Ein
rein nationales Gesetz würde daher eine nicht gewollte Verlagerung des
Tierschutz-Problems ins Ausland bedeuten. Erforderlich ist stattdessen eine
verbindliche europaweite Regelung.
Deutschland ist weltweit Vorreiter auf dem Weg zum Ausstieg aus dem Kükentöten
„Deutschland ist weltweit Vorreiter auf dem Weg zum Ausstieg aus dem Töten der Hahnenküken. Auf allen Ebenen arbeiten wir entschlossen an einer schnellen Lösung“, appelliert Ripke an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, den Lösungswillen der Wirtschaft im Schulterschluss mit dem Lebensmitteleinzelhandel und den an der praktischen Umsetzung beteiligten Unternehmen anzuerkennen. „Aber uns allen muss dabei klar sein: Es wird eine erhebliche Kraftanstrengung bedeuten.“
Über den ZDG
Der Zentralverband der Deutschen
Geflügelwirtschaft e. V. vertritt als berufsständische Dach- und
Spitzenorganisation die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes-
und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen
Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland. Die rund 8.000 Mitglieder
sind in Bundes- und Landesverbänden organisiert.
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