Novellierung der TA Luft nur nach Folgenabschätzung – aktueller Stand löst große Ängste bei Nutztierhaltern aus
Berlin | 02.12.2020
Zu den im Bundesrat anstehenden Beratungen zur Novellierung der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (kurz: TA Luft) äußert sich Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG):
„Der aktuell veröffentlichte Stand der Verhandlungen zur Novellierung der TA Luft zwischen dem Bundeslandwirtschafts- und Bundesumweltministerium löst bei unseren Tierhaltern aufgrund der unverhältnismäßigen Auflagen große Ängste und Sorgen aus. Allein die mit Stallfilteranlagen verbundenen Anschaffungs- und laufenden Betriebskosten würden nach Berechnungen mehr als den gesamten durch die Nutztierhaltung erzielten Erlös auffressen. Wir erwarten von der Politik vor der Verabschiedung einer neuen TA Luft eine faktenbasierte Folgenabschätzung und die Überprüfung aller Regelungen auf praktische Umsetzbarkeit. So ist es zum Beispiel bei zeitgemäßen Geflügelställen sinnvoller, bereits Maßnahmen direkt im Stall umzusetzen, um damit die Emissionen zu verringern – teure Abluftwäscher braucht es so nicht!
Wir sind natürlich weiterhin bereit, jederzeit konstruktiv an einer Novellierung mitzuwirken. Aktuell läuft die TA Luft jedoch Gefahr, zu einem drastischen Strukturwandel-Instrument zu werden, denn gerade unsere kleineren Betriebe werden sich den hohen Investitionsaufwand definitiv nicht leisten können. Einen weiteren Tierwohl-Fortschritt wird die TA Luft in der jetzigen Form massiv behindern – und dies wäre das Ende aller Bemühungen zur möglichst zeitnahen Umsetzung der sinnvollen und von uns mit erarbeiteten Nationalen Nutztierstrategie. Die neue TA Luft muss sich für Tierwohl öffnen und nicht umgekehrt!“
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