Vogelgrippe 2016/17: Ministerium lädt zum Erfahrungsaustausch |
Positionspapier der Geflügelwirtschaft stößt auf breite Zustimmung
Berlin | 04.07.2017
Die
Geflügelwirtschaft hat sich angesichts des folgenschwersten jemals
dokumentierten Vogelgrippeausbruchs im vergangenen Winter intensiv mit den
daraus resultierenden Herausforderungen befasst und konkrete Maßnahmen für eine
noch effektivere Biosicherheit in geflügelhaltenden Betrieben auf den Weg
gebracht. Ein entsprechendes Positionspapier des Zentralverbandes der Deutschen
Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG) hat ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke in der
vergangenen Woche bei einem Erfahrungsaustausch zum Geflügelpestgeschehen
2016/17 vorgestellt, zu dem das Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft (BMEL) einen ausgewählten Expertenkreis nach Bonn eingeladen
hatte. Dabei wurden das proaktive Engagement und die detaillierten,
zukunftsweisenden Überlegungen der Geflügelwirtschaft von den Vertretern des
Bundesministeriums und den weiteren Teilnehmern des Treffens als zielführend und
sinnvoll gewürdigt.
„Wir alle wissen, dass gemeinsame
Anstrengungen erforderlich sind“
„Es war
ein sehr konstruktiver Austausch, der gezeigt hat: Wir alle haben ein gemeinsames
Problembewusstsein, wir alle wissen, dass gemeinsame Anstrengungen zur
Bekämpfung der Tierkrankheit erforderlich sind“, bilanziert ZDG-Präsident Ripke
nach der zweitägigen Zusammenkunft im Bonner Ministerium, die von gegenseitiger
Wertschätzung und Akzeptanz und einem breiten Einvernehmen geprägt war. Übergeordnetes, ehrgeiziges Ziel der gesamten
Geflügelwirtschaft bleibt: „Wir wollen, dass möglichst kein Bestand krank
wird.“
Wie ernst die Geflügelwirtschaft dieses Ziel und das Thema Vogelgrippe mit Blick auf die Vermeidung möglicher künftiger Seuchenzüge nimmt, zeigt neben der im Frühjahr gemeinsam mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) erarbeiteten „Checkliste zur Vermeidung der Einschleppung der Klassischen Geflügelpest“ auch das von Ripke im BMEL vorgestellte weitreichende Positionspapier mit konkreten Maßnahmen zur weiteren Optimierung der kontinuierlich weiterentwickelten Biosicherheitskonzepte zur Vermeidung des Viruseintrags in die Geflügelherden, unter anderem mit Blick auf Einstreu-, Lüftungs- und Hygieneverfahren. Während des Expertenaustauschs betonte Prof. Dr. Franz J. Conraths als FLI-Vizepräsident erneut, die Vogelgrippe habe ihren Ursprung zweifelsfrei in der südostasiatischen Region und komme über die Wildvogelpopulation als natürliches Erregerreservoir nach Deutschland, und erteilte damit gezielt verbreiteten anderslautenden Theorien eine klare Absage. Neben der weiteren Optimierung der Biosicherheitsmaßnahmen thematisiert das ZDG-Positionspapier auch weitere Schlussfolgerungen aus dem Vogelgrippegeschehen, so im Falle der Gänsehaltung notwendige Ausnahmen vom Aufstallungsgebot sowie die erforderlichen Anpassungen im Vermarktungsrecht – konkret die Änderungen bei den Vorgaben in der Vermarktung von Freilandeiern sowie eine alternative Kennzeichnung von Geflügelfleisch aus Restriktionszonen.
Über den ZDG
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. vertritt als berufsständische Dach- und Spitzenorganisation die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes- und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland. Die rund 8.000 Mitglieder sind in Bundes- und Landesverbänden organisiert. Die Putenhalter sind organisiert im Verband Deutscher Putenerzeuger e. V. (VDP), der seinerseits Mitglied im ZDG ist.
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